Enkeltrick und Co.: Wichtige Tipps gegen Abzocke

Veranstaltung der Senioren Union Ahlen

Enkeltrick, falsche Polizisten oder Handwerker, Schocknachrichten auf dem Handy: Wenn es darum geht, ihre Mitmenschen abzuzocken, sind Kriminelle einfallsreich. Insbesondere Senioren und Seniorinnen werden oft zum Opfer. Anlass für die Seniorenunion Ahlen, zu einer Infoveranstaltung im Vorwärts-Clubheim einzuladen.

Als Referierende hatte das Orga-Team Jürgen Gausebeck von der Präventionsberatungsstelle der Kreispolizei sowie Daniela Kreickmann von der Verbraucherzentrale gewonnen. Die Fachleute schilderten aus ihrer beruflichen Erfahrung heraus, wie dreist die schwarzen Schafe bei ihren Abzock-Aktionen vorgehen: Mal würden sie an der Haustür oder am Telefon auf raffinierte Weise versuchen, dem Gegenüber Verträge unterzuschieben, mal entpuppe sich ein Geldgewinn als Kostenfalle, weil die vermeintlichen „Glückspilze“ hohe Gebühren vorstrecken oder ihre Kontodaten preisgeben sollen. „Die Leute wollen alle nur Ihr Geld“, machte Daniela Kreickmann den Anwesenden eindrücklich klar.

Jürgen Gausebeck kennt die verschiedensten Formen von Enkeltricks. Oft würden die Kriminellen über Onlineportale oder Webshops auf ihr Opfer aufmerksam und versuchten dann, die Betreffenden gezielt zu kontaktieren. Der Rat des Experten: „Bei unbekannten Nummern am Telefon nur mit einem neutralen Hallo reagieren, um die Identität nicht preiszugeben.“ Außerdem keinesfalls fremde Menschen in seine Wohnung lassen und stutzig werden, wenn Kinder oder Enkel angeblich eine neue Handynummer per SMS oder Messenger mitteilen. Auch die Bankverbindung sei für fremde Menschen tabu.

Wenn man doch Opfer einer Betrugsmasche geworden sei, sei falsche Scham unangebracht. Der einzig richtige Weg: „Die Polizei verständigen, damit wir wissen, wie die Täter arbeiten“, betonte Gausebeck. Bei ungewollt abgeschlossenen Verträgen rät Kreickmann den Betroffenen, die Verbraucherzentrale aufzusuchen, um zu widersprechen. Das gelte auch für mündliche Vertragsabschlüsse am Telefon.

Auch wenn es oft ältere Menschen sind, auf die es die Abzocker abgesehen haben, sei generell bei allen finanziellen Transaktionen „zwischen Tür und Angel“ Vorsicht geboten: „Wir sollten das Thema nicht nur auf Seniorinnen und Senioren beschränken“, machte Vorstandsmitglied Franz Kimmeyer deutlich, dass die Betrugsgefahr allgegenwärtig ist.