CDU-Senioren besichtigen Kläranlage

Notstrom-Motor soll eine Flutkatastrophe verhindern

Warendorf (ap). Sollten einmal in der Stadt die Lichter ausgehen, dann springt in Neuwarendorf ein riesiger Dieselmotor an. Das Ungetüm stammt aus einem Leopard-II-Panzer und steht im Zentralklärwerk des Abwasserbetriebs in Neuwarendorf. Dort versorgt das Notstromaggregat die Anlage im Fall aller Fälle mit Strom.

Am Montagnachmittag besichtigten die CDU-Senioren um den Vorsitzenden Heinz Josef Schulze Kappelhoff das Klärwerk. Unter den Gästen war auch der Kreisvorsitzende der Seniorenunion, Karl-Heinz Greiwe.

 

Unter fachkundiger Führung von Bernhard Venherm, Mitarbeiter des Abwasserbetriebs Warendorf, erfuhren die Senioren viele spannende Details der Abwasserreinigung. So sorgt das Notstromaggregat zum Beispiel im Fall eines Unwetters für Sicherheit: Ohne die enorm starken Pumpen des Abwasserbetriebs würde die Emsstadt bei einem Stromausfall nämlich schnell unter Wasser stehen. Bis zu 1500 Kubikmeter Wasser in der Stunde kann bereits das Kanalnetz ableiten. Wenn das nicht reicht, kommen die erwähnten Hochleistungspumpen zum Einsatz. Mittels dreier Klappen, die Wasser in die Ems ableiten können, könnte das Klärwerk bis zu 20 000 Litern Wasser pro Stunde verkraften.

Bei dem Rundgang an den verschiedenen Klärstufen entlang erfuhren die Teilnehmer auch, wie Wasser aus dem Kanalnetz gereinigt wird. Zunächst steht eine mechanische Reinigung an, bei der die groben Feststoffe entfernt werden. Nach und nach wird der Prozess immer feiner, bevor nach dem Vorklärbecken eine biologische Behandlung durch Bakterien erfolgt. In einem dritten Schritt erfolgt dann, wenn nötig, eine chemische Reinigung. Das wäre zum Beispiel dann der Fall, wenn sich noch zuviel Phosphat im geklärten Wasser befinden würde.

Noch ist eine vierte Stufe in Warendorf kein Thema. Aber bereits jetzt stellt sich der Betrieb darauf ein, in Zukunft noch einen Aktivkohlefilter einzusetzen. Nötig würde das, wenn Medikamentenrückstände im Wasser nachweisbar wären.

Über ein Wasserrad am Ende des Klärprozesses und eine Mikrogasturbine, die mit Faulgas gefüttert wird, das bei dem Reinigungsprozess entsteht, erzeugt der Abwasserbetrieb einen beträchtlichen Teil seiner benötigten Energie selbst.