Warendorf (ansu). Informationen aus erster Hand rund um das Warendorfer Josephs-Hospital hatte Gastreferent Rainer Budde beim jüngsten Stammtisch der Senioren-Union parat. Als Kurator und Vorsitzender des Kuratoriums gab er Einblicke in Historie und Zukunft des Hauses.
„In den vergangenen Jahren ist das Krankenhaus in sehr unruhiges Fahrwasser geraten. Doch mit dem neuformierten Kuratorium haben sich die Wogen geglättet“, nahm Heinz Josef Schulze Kappelhoff, Vorsitzender der Senioren-Union, einleitend vorweg.
Budde verlor zunächst einige Worte zu Stiftungen generell, immerhin ist der Träger des hiesigen Krankenhauses eine solche. „Stiftungen sind auf lange Dauer angelegte Einrichtungen, die mit dem von einem Stifter bereitgestellten Vermögen einen festgelegten Zweck erfüllen“, erklärte der Rechtsanwalt. Dann bot er einen Einblick in die Historie des Josephs-Hospitals, dessen Stifter und Namensgeber der Warendorfer Tuchhändler Franz-Joseph Zumloh war. „Er hat eine finanzielle Karriere im Stil ,vom Tellerwäscher zum Millionär’ gemacht“, verriet Budde. 1843 habe dieser eine Stiftung mit dem Zweck, eine Heilanstalt zu gründen, ins Leben gerufen. Das Krankenhaus, das zunächst mit 30 Betten an der Lüninger Straße errichtet worden ist, stellte nicht nur als solches eine Seltenheit in der Region dar, auch die strikte Unabhängigkeit von Staat und Kirche war revolutionär. Nach einer Fusion mit dem Kreiskrankenhaus ist das Josephs-Hospital 1968 am heutigen Standort neu eröffnet worden.
Bis heute wird es von einem siebenköpfigen Kuratorium geleitet. Die aktuelle Besetzung sei vor knapp eineinhalb Jahren angetreten und habe seitdem mittels personeller und struktureller Veränderungen einiges bewegt, versicherte Budde. Unter anderem habe man die Ambulanz neu organisiert. „Es kann nicht sein, dass man dort stundenlang auf einen Arzt wartet“, weiß Budde und versprach, dass die Abläufe weiter optimiert werden. Viele neue hoch anerkannte Ärzte ermöglichten eine breitere Aufstellung. Sanierung und Umbauarbeiten sollen das Krankenhaus künftig qualitativ weiter verbessern. „Technisch sind wir sehr gut ausgestattet, im Bereich Hygiene mehrfach ausgezeichnet“, betonte der Kurator. „Wir sind sehr gut aufgestellt. Was wir jetzt noch brauchen, ist die Unterstützung der Bevölkerung. Das Josephs-Hospital braucht den Vergleich mit größeren Zentren wie Münster nicht zu scheuen“, ist Budde überzeugt. „Das müssen wir jetzt dem Bürger beweisen.“