Mitgliederversammlung der Senioren-Union

Erfreut begrüßte Karl-Heinz Greiwe, der Vorsitzende der Senioren-Union der CDU im Kreis Warendorf, die etwa einhundert Damen und Herren im Hotel „Waldmutter“ in Sendenhorst die zur Mitgliederversammlung gekommen waren. Der Vorstand hatte diesmal ein „Wirtschafts-Thema“ gewählt und mit dem Gastredner Dr. Reinhold Festge, Präsident des VDMA  (Verband Deutscher Maschinen- u. Anlagenbau) und persönlich haftender Gesellschafter der Firma Haver und Boecker OHG , Oelde einen Referenten gewonnen, der klar und deutlich die Lage analysierte und in seiner einstündigen Rede den aufmerksamen Zuhörern die wirtschaftliche Lage darlegte. (siehe folgender Bericht)
Ferner hieß Greiwe die Landtagsabgeordneten Astrid Birkhahn und Henning Rehbaum zur Mitgliederversammlung herzlich willkommen. Birkhahn dankte in ihrem Grußwort der „Senioren-Unions-Familie“, die mit ihren Gliederungen von den Ortsvereinigungen bis zur Bundes-Senioren-Union gute politische Arbeit leisten würden.
„Sie tragen mit Ihrer Erfahrung die Interessen und Sorgen der älteren Generation aktiv nach außen.“ Henning Rehbaum wies in seinem Grußwort auf die Wahlen im kommenden Jahr (14. Mai in NRW und im September im Bund) hin und betonte, dass eine Wechselstimmung für eine bessere Bildungspolitik, mehr Sicherheit im Lande und auch in der Wirtschafts- und Verkehrspolitik spürbar sei.
In seinem Rechenschaftsbericht ließ der Kreisvorsitzende Karl-Heinz Greiwe die Veranstaltungen und Fahrten noch einmal Revue passieren. Unter der Motto: Entdecken Sie Hamburg… startete im April an zwei Terminen die Kreis-Senioren-Union jeweils mit einem voll besetzten Bus zur Besichtigung der Firma Airbus und ins Alte Land nach York. Im Mai folgte dann eine dreitägige Fahrt nach Straßburg mit Besuch des Europaparlaments und ins Elsaß. An einer Vorsitzenden-Konferenz der SU des Landes NRW in Duisburg einige Vorstandmitglieder teil. Zudem fand Ende Oktober in Düsseldorf ein sogenannter „Tag der Vereinigungen“ statt, bei dem 26 Netzwerke, die innerhalb der „CDU-Familie“ des Landes  tätig sind, sich vorstellten. Bereits Anfang Oktober reisten drei Delegierte des Kreises Warendorf zur Bundesdelegiertenversammlung der Senioren-Union nach Magdeburg. Auf Ebene der Ortsvereinigungen der SU fanden in Drensteinfurt, Warendorf und Freckenhorst Mitgliederversammlungen mit Neuwahlen statt, und Anfang September eine Neugründung der Senioren-Union in Beelen. „So hoffen wir, dass wir bald in unserem Kreis das tausendste Mitglied begrüßen können“, so Greiwe. Sodann stellte der Reisebeauftragten Hermann Leson die Planung der  Fahrten im Jahre 2017 vor. (Bericht folgt)


Bericht 2:
„Maschinen- und Anlagenbau, wird die deutsche Vorzeigeindustrie die weltweite Spitzenposition halten“, so lautete das Thema der Kreis- Senioren-Union bei ihrer Mitgliederversammlung.  Sie hatte dazu als Gastredner Herrn Dr. Reinhold Festge aus Oelde eingeladen.  
„Ja, der Maschinenbau befindet sich in einer guten Situation - momentan“, legte der Referent dar, der in seiner Position als persönlich haftender Gesellschafter der Firma Haver und Boecker OHG tätig ist. Als Präsident des VDMA vertritt er zudem 3250 Firmen mit ca. einer Millionen Beschäftigter. „Wir kümmern uns im Industrieverband um die Verbesserung der Chancen unserer Betriebe durch Technik- und Marktentwicklung. Unsere Mitglieder sind gute und starke Familienbetriebe mit im Schnitt 175 Mitarbeitern, die als Nischenanbieter Spezialprodukte im Maschinenbau herstellen“, so Dr. Festge.
Bei 76 % Export der Premium-Produkte (Umsatz 212 Milliarden €)  „hängen drei von vier Arbeitsplätzen vom Ausland ab“, leitete der Redner dazu über, dass hier die Politik ins Spiel komme. Deutschland habe keine gute Zeit,  und in NRW verzeichne  der Maschinenbau ein Minus von 4-6 %, während der Dienstleistungsbereich zunehme. So sei eine „Seitwärtsbewegung“ seit etwa sechs Jahren zu beobachten. Es sei dennoch ein Erfolg, wenn man die Krisen der letzten Jahre dabei bedenke. Bei einer momentan guten Weltwirtschaft zeige Deutschland und das Euro-Land auch Schwächen, und neue Impulse seien von hier nötig.
„Können wir unsere Spitzenposition halten? – Ja, wir können es“, stellte  der Referent dann im Folgenden einige Bedingungen dazu vor. Die Zukunfts-Technik „Z 4.0“ sei das Thema z. B. zur Wartung und Instandhaltung von Maschinen und Produkten, die von den hiesigen Firmensitzen aus weltweit betreut werden. Zudem seien Investitionen in Ausbildung in den Schulen, für Lehrer sowie auch  für Kunden vonnöten. China als Markt sei auch Konkurrent Nr.1:  „Haben Qualität gelernt, haben Strategie, haben Geld“, stellte Dr. Festge fest. Er beklagte  ein teils mangelndes Selbstbewusstsein von deutscher Seite und hob hervor, dass der Wirtschaftsminister Gabriel aktuell in China versucht habe, dagegen zu halten. Die Veränderung der Märkte in Russland, im Mittelmeerraum, im Iran, in Brasilien und Südafrika sei eine Herausforderung an politisches Handeln. Freihandelsabkommen seien unverzichtbar und bereits mit vielen Ländern abgeschlossen, aktuell aber mit den großen Wirtschaftsnationen nach jahrelangen Verhandlungen ins Stocken geraten, „Die Verhandlungen für das Freihandelsabkommen TTIP können vielleicht noch Jahre dauern, und der Abschluss von Ceta ist kein Ruhmesblatt der EU“, beklagte der Redner. Auch sei hierzulande eine Besinnung auf die freie soziale Marktwirtschaft vonnöten, wie der Redner an einigen Beispielen aus dem unternehmerischen Alltag deutlich machte. So hätten deutsche Firmen monatelang mit verschiedenen Ministerien zu verhandeln, um die Auslieferung ihrer Produkte genehmigen zu lassen.
Und weiter „zur Sache“: Die CDU  habe 1963-1966 den letzten Wirtschaftsminister mit Kurt Schmücker gestellt. Nachhaltige kluge Arbeit in der Wirtschaftspolitik sei eine Aufforderung an die Parteien, die besten Kandidaten zu suchen. „Ja, wir können es schaffen (unsere Spitzenposition zu halten), nur wenn wir uns anstrengen und ändern“.
Abschließend stellte sich der Redner den Fragen und Anregungen aus dem Publikum und wies aufmunternd auf das neben dem Rednerpult stehende Plakat der Senioren-Union hin, auf dem in großen Lettern zu lesen war: „ mitmachen – mitreden – mitgestalten—mitentscheiden – mitverantworten“.